Landschaft
Vrasselt ist umgeben von schöner niederrheinischer Landschaft mit Feldern, Wiesen, Landwehren, Gräben, Tongruben, Baggerseen und Kopfbäumen.
Baggerseen und Tongruben
Nördlich der Bahnstrecke liegen in Vrasselt zwei große Baggerseen in denen ein niederländisches Unternehmen Kies und Sand abbaut. Die alten Tongruben der Dachziegelwerke an der Reeser Straße zwischen Jahnstraße und Am Vogelsang sind zu Teichen geworden und bieten heimischen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum.
Deich
Der Rheindeich bei Vrasselt wird in den nächsten Jahren saniert. Der jetzige Deich ist mit Auto befahrbar, jedoch wird es auf dem neuen Deich nur noch einen Fahrradweg geben. Die Schafe auf dem Deich sorgen für eine dichte Grasnarbe, die für die Funktionstüchtigkeit der Deiche, und somit für den Hochwasserschutz, unverzichtbar ist. Der Deich bietet einen guten Blick auf Vrasselt und die Umgebung.
Entstehung der Landschaft
Die Entstehung der Niederrheinischen Landschaft wurde überwiegend durch den Flussverlauf des Rheins geprägt. Die heute noch teilweise vorhandenen Rheinarme (Altrheinarme genannt) sind typisch für das niederrheinische Landschaftsbild. In der Saale-Kaltzeit, als das Inlandeis bis über das heutige Rheintal nach Südwesten vordrang, verlief der Rhein in dem heutigen Nierstal. Nach dem Abschmelzen des Eises erfolgte dann der Rheinabfluss in nördlicher Richtung durch das ljsseltal. In der frühen und mittleren Weichsel-Kaltzeit floss ein Teil des Rheinwassers nördlich von Montferland in westliche Richtung ab, bis dann in der späteren Weichsel-Kaltzeit das heute noch benutzte Tal durch die Geldersche Poort geschaffen wurde und den gesamten Rheinabfluss aufnahm. Während des subarktischen Klimas der Weichsel-Kaltzeit bestand der Rhein aus einer Vielzahl von Rinnen, die in ihren ständig wechselnden Läufen die gesamte Talbreite zwischen Kleve und Bocholt bestrichen. Mindestens seit dem frühen Atlantikum begann der Rhein stromoberhalb der Gelderschen Poort immer wieder neue Stromschlingen zu bilden, die sich oft kilometerweit von der Mitte des Tales in die Niederterrassen-Gebiete vorschoben. Lediglich zwei der insgesamt acht heute noch erkennbaren Stromschlingen sind in vorgeschichtlicher Zeit entstanden und abgeschnitten worden, von denen sich bisher nur der Bogen der Hetter datieren lässt, dessen Altrhein die Bezeichnung Löwenberger beziehungsweise Hetter-Landwehr trägt. Abgesehen von dem sehr hohen Alter fällt die Schlinge der Hetter auch durch ihre Größe aus dem Rahmen. Mit einem Krümmungsradius von rund 2,5 km liegt sie erheblich über dem Durchschnitt, und es muss angenommen werden, dass zurzeit, als die Hetterschlinge gebildet worden ist, der Rhein eine sehr viel größere Mittelwasserführung besessen hat.
Der Ortskern liegt zwei Kilometer vom Rhein entfernt, jedoch fließt der Rhein durch das Gebiet von Vrasselt. Die Grenze zwischen Vrasselt (Stadt Emmerich) und dem linksrheinischen Emmericher Eyland (Stadt Kalkar) ist die Rheinmitte.